glücklich

In den letzten Tagen und Wochen kam in mir immer wieder die Frage auf, was ich mir eigentlich für meine Kinder wünsche. Auslöser für diese Frage ist die, nun immer häufiger aufkommende, Frage: “Was wird es denn?” Und die Reaktion der meisten, wenn ich ihnen erzähle, dass es wieder ein Junge ist: “Oh, naja, Hauptsache gesund…”

Warum sind so viele Menschen der Meinung, ich wolle unbedingt ein Mädchen? Ich selbst fühle mich in meiner Rolle als Jungsmama sehr wohl.

Aber eventuell liegt es daran, das ich von Anderen nicht als die “typische” Jungsmama wahrgenommen werde. Woran das liegt? Ich denke, es liegt daran - und damit ist eigentlich die Ausgangsfrage schon beantwortet - dass ich möchte, dass meine Kinder glücklich sind.

Aber wie bekommt man glückliche Kinder? Das klingt nach einer Herausforderung, nach einer Aufgabe für uns als Eltern, die nicht immer ganz einfach ist.

Aber an einer Stelle bin ich mir sehr sicher, das Richtige zu tun. Ich versuche meine Kinder das sein zu lassen, was sie sein wollen. Das fällt manchmal echt schwer, zum Beispiel, wenn das Kind plötzlich nur noch auf “Katzisch” mit einem spricht, aber es fällt mir absolut nicht schwer, wenn das Kind den Wunsch nach bestimmter Kleidung oder Spielsachen äußert.

Die Menschen in unserem direkten Umfeld wissen wovon ich rede ;-) Kind I ist, ja was ist es? Ich würde sagen, es ist ein glücklicher viereinhalbjähriger Junge mit unglaublich viel Phantasie. Der genau so gerne stundenlang seine Eisenbahn aufbaut und seinem kleinen Bruder erklärt, wo genau die Autos zu fahren haben, als auch mit seiner Puppe “Susi” spielt oder seinen Teddy “Fynn” in der Puppentrage durch die Gegend trägt. Er liebt die Farbe rot und trägt seinen Baustellen-Pulli mindestens genau so gerne, wie seinen Rock mit den bunten Sternen drauf.

Klein

Für viele ist das befremdlich, auch wenn ich nicht verstehe warum. Es führt immer wieder dazu, dass (vor allem) Erwachsene sich genötigt fühlen, noch mal und noch mal ganz genau nach zu fragen, ob er wirklich ein Junge ist.

Manchmal macht mich das wütend. Aber wenn ich dann sehe, wie mein Sohn damit umgeht, macht es mich Stolz. Er hat mir und vielen Erwachsenen da einiges voraus. Und ich hoffe einfach nur, dass ich ihn in seiner Haltung weiter unterstützen kann, das er weiterhin das ist, was er sein will und nicht das was Andere von ihm erwarten.

Und das dies der richtige Weg ist, sieht man glaube ich auf den Bildern so fort. Denn das Kleid was er da trägt und ihn so zum Strahlen bringt, hatte er sich schon ende letzen Sommers gewünscht, aber da dann der Winter kam war ich wenig motiviert es zu nähen. Nun ist es fertig und genau so, wie er es sich gewünscht hat: “Keine Ärmel, und oben so schmal und dann aber so, dass man sich ganz doll drehen kann”.

Gedreht wurde sich dann bis zum umfallen und getanzt. Natürlich zu Elsa.

Set

Und das dann schlußendlich auch noch das erste Geschwister-Outfit daraus geworden ist, liegt daran, dass der kleine Bruder ganz laut und vehement “Aaaauuuuch!” gerufen hat, als er gehört hat, was sein großer Bruder da in Auftrag gegeben hat.

Klein

Also ist es manchmal gar nicht so schwer seine Kinder glücklich zu machen, solange man es ihnen erlaubt glücklich zu sein.

Schnitt:
Kapuzenkleid von Schnabelina
Raglanshirt aus dem Buch “Nähen mit Jersey”
Größe:
98 und 116
Stoff:
Roadtrip und Ringel von Lillestoff